Gemeinsames Lernen
Das Fach Geographie
Wie sich der geographische Raum und die Vorgänge auf der Erdoberfläche auf den Menschen auswirken und umgekehrt ist zentrales Thema des Faches Erdkunde – der Geographie. Aber es bleibt nicht bei einer bloßen Beschreibung, gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern entwickeln wir auch Konzepte zum Verständnis und zur Lösung von Konflikten zwischen Mensch und Umwelt. Dabei ist die Geographie interdisziplinär und schlägt eine Brücke zwischen den Gesellschafts- und den Naturwissenschaften. Genau dies macht die Faszination und Vielfalt unseres Faches aus. Somit sind wir auch ein Teil des Faches NwT mit dem Modul Meteorologie.
Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler sowohl für die Einzigartigkeit, Vielfalt und Verletzlichkeit unserer Erde und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihr zu sensibilisieren, als auch ein interkulturelles Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Lebens- und Wirtschaftsformen zu fördern. Die Herausforderungen unserer Zeit, wie zum Beispiel Bevölkerungsdynamik, ethnische Konflikte, Globalisierung, sich verschärfende globale Disparitäten, Migration, Umweltprobleme und die Verschwendung von Ressourcen machen es unabdingbar, dass unsere Schülerinnen und Schüler an lokalen, regionalen und globalen Raumbeispielen vernetztes Denken in Systemen unter geoökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten lernen.
Da die Geographie eine Raumwissenschaft ist, werden die im Unterricht erarbeiteten Inhalte soweit möglich beispielhaft dargestellt und auch auf Exkursionen veranschaulicht und erlebbar gemacht.
Die Fachschaft
Die Fachschaft besteht aus 7 Kolleginnen und Kollegen. Außerdem betreuen wir immer wieder Referendare in beiden Ausbildungsabschnitten.
Die Bücher im Fach Geographie
Klassenübergreifend: Der Weltatlas aus dem Westermann-Verlag – wir empfehlen allen Schülerinnen und Schülern die Anschaffung eines eigenen Atlasses
Klasse 5-10: TERRA aus dem Klett -Verlag
Kursstufe I und II: Diercke, Geographie für die Kursstufe, Basisband
Text: GOE/HEC, September 2022
Eindrücke aus dem Geographieunterreicht
Die MGG-Klimakonferenz erreicht das 1,7 °C Ziel
Wie wird die Erde im Jahr 2100 aussehen, wenn wir weiterhin so leben und wirtschaften? Werden wir überall entweder Fluten wie im Ahrtal 2021 erleben oder wird unsere Region großen Dürreperioden ausgesetzt sein? Wird es überhaupt noch Menschen auf diesem Planeten geben?
Gemeinsam mit zwei Referentinnen von myclimate tagte Ende Januar die Weltklimakonferenz am Martin-Gerbert-Gymnasium. Die Organisation myclimate sieht sich als Partner für wirksamen Klimaschutz – global und lokal und Helena Santana sowie Jessica Maudrich nahmen die gesamte Kurstufe 2 mit in ein Planspiel, das sehr ein- und auch nachdrücklich die Schüler*innen an der Gestaltung der Zukunft unserer Erde aktiv beteiligte. Der Förderverein und der Elternbeirat des Gymnasiums hatten dankenswerterweise die Finanzierung dieser Veranstaltung übernommen.
Zu Beginn zeigte ein Meinungsstrahl, dass sich einige Jugendliche Sorgen um den Klimawandel machen. Ebenso sieht man die Politik in der Verantwortung, deutlich mehr gegen den Klimawandel zu tun. Klar wurde jedoch auch, dass noch vor Februar 2021 das Thema des Klimawandels omnipräsent war, dann jedoch durch den Ukrainekrieg in den Hintergrund gedrängt wird.
Die Schule und hier u.a. das Fach Geographie rückt diese Problematik immer wieder in den Alltag der Schüler*innen und zeigt ihnen neben den Mechanismen des Klimawandels auch persönliche Maßnahmen auf. Dennoch ist die Bedrohung durch Kohlenstoffdioxidanstieg, erhöhtem Emissionsausstoß, Meeresspiegelanstieg und zunehmende Dürren eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so die einhellige Meinung der Kursstufe.
Die MGG-Klimakonferenz lief nach dem Vorbild einer tatsächlichen Klimakonferenz ab, bei der, neben sehr vielen Interessensgruppen, auch das Computersimulationsprogramm En-Roads-Systemsteuerung zum Einsatz kommt – genau wie in der Mensa des Gymnasiums. Das Simulationsprogramm ist frei verfügbar und die einzelnen Interessensgruppen wie z.B. der globale Norden oder Süden, Lobbyisten der neuen Energien, Vertreter der fossilen Energiewirtschaft, aber auch eine große Gruppe von Klimaaktivisten, nutzten es, um zu überprüfen, ob ihre Maßnahmen den globalen Temperaturanstieg verlangsamen könnten.
Würde der weltweite Klimawandel so weiterlaufen wie bisher, müsste die Menschheit mit einem Temperaturanstieg von 4 – 5 °C rechnen, welcher große Überflutungen, Missernten, Hungersnöte, Stürme, Fluchtbewegungen und Kriege zu Folge hätte. Eine düstere Zukunftsprognose!
Umso engagierter wurde im Rahmen der MGG-Klimakonferenz nun diskutiert und um Kooperationen gerungen. In einer Abfolge aus Briefings innerhalb der Interessensgruppen, Statements im Plenum und stets der digitalen und direkten Überprüfung anhand des Simulationsprogramms zeigte sich, dass auch hier Egoismus und fehlende Weitsicht verhindern, den Temperaturanstieg zu minimieren.
Was löst die gewählte Maßnahme aus? Welche Kompromisse sind machbar und entscheidend? Wo liegt der Schwerpunkt des Invests in Wirtschaft und Handel? Wie schnell kommt die Forschung im Bereich New Zero (Energiegewinnung ohne Ausstoß von Kohlenstoffdioxid) voran? Fragen, mit denen sich die Schüler*innen intensiv auseinandersetzen mussten, um dann am Ende doch noch eine deutliche Annäherung an das von der Weltklimakonferenz in Paris ausgewiesene Ziel von 1,5 °C heranzukommen. Unerwartet endete die MGG-Klimakonferenz mit dem Ziel 1,7 °C für den Temperaturanstieg bis ins Jahr 2100. Übrigens brachte die Maßnahme „Energieeffizienz“ letztendlich den Ausschlag – die Menschheit muss insgesamt effizienter mit Energien jeglicher Art umgehen lernen, um die globale Herausforderung Klimawandel zu stemmen.
Mehrheitlich fühlten sich alle Beteiligten deutlich informierter und indirekt auch motivierter, sich persönlich, aber auch innerhalb der Gesellschaft und Politik mehr für Klimaschutz und gegen den Klimawandel einzusetzen oder wie es am Ende in der Mensa hieß: „Leistet mehr Impact – ihr könnt etwas bewegen!“ Womöglich mehr als die Klimakonferenz 2023 in Dubai – ein fraglicher Ort für eine so wichtige Sache!
Text:
Februar 2023
Bettina Göhner, Geographielehrerin am MGG